zur Erkenntnisheorie


Ich kann nur be greifen,
was ich greifen kann.

Oh - über den Fluch der Sinnlichkeit.


by mg

Deshalb sind alle Ansätze in der "Aufzucht unserer Kinder", ( das ist eine klassische Definition der Erziehung in der älteren pädagogischen Literatur ), die auf das Fassen, Riechen, Hören, Sehen ausgerichtet sind, nachhaltiger als Ansätze über die ratio.

Ich frage mich allerdings, ob dieser Satz nicht immer Gültigkeit hat ...also ein Zugang zu lebenslangem Lernen ist .....
Bubi40 - 7. Apr, 13:40

kommentar eines nichtphilosophen ...

wenn du be greifen als begreifen im sinne von verstehen meinst - und davon gehe ich aus - hast du mit sicherheit recht. kürzlich hatten wir ja hier den alten john locke beim wickel; der sagte so: “ nichts ist im verstand, was nicht vorher in den sinnen war “.
beide sätze haben, so glaube ich, immer Gültigkeit. Mit zunehmendem alter wird der Anteil der ratio immer größer werden - wer kann schon ein Atom sehen oder das wrack der Titanic anfassen. je mehr vernetzungen ich zwischen meinen sinnlichen erfahrungen herstellen kann, desto tiefer und universeller wird der erkenntnisgewinn sein.
ich denke, dem lebenslangen lernen steht nur - na sagen wir mal - das schwindende Denkvermögen, der abbau der synapsen, im wege.
ein weg, den wir alle gehen müssen ... gott sei es geklagt !!!

Nante - 7. Apr, 17:02

Ja bubi40

Da war doch noch etwas ... -- vor solchen Gedanken fürchte ich mich sehr ...

Denn ich benutzte den John Locke`schen Sager ja eh als Aufhänger, weil ich be - greifen immer als beides ansehe: konkret und übertragen ! Anfassen, Riechen, Schauen ................... mich der Primärebene des Dasein hingeben .....
und, Du sagst es .. diese Momente werden seltener ..
thau - 7. Apr, 20:04

besinnlich auch

Es galt in alten Zeiten
die Meinung hoch und hehr

daß man von seinen beiden
mit rechts nur was begehr

schon auf dem Arm der Mutter
der Onkel hat's gesehn

griff sich das Kind das Futter
mit links - da half kein Flehn.

Noch hält die rechte Sitte
im Morgenland

greifst du dir eine Schnitte
mit linker Hand

ist das schlecht und verkehrt
aber voll und ganz im Recht

ist Obamens Führung
mich ergreift Rührung

was der uns beschert (:-))

Nante - 7. Apr, 20:30

Also, liebe thau,

den Obama " be-grei - fe " ich jetzt in dem Gesprächszusammenhang nicht. sorry ..


Wenn Du meinst, dass das, was wir hier volltönend Erkenntnis nennen, im Wesentlichen Überlieferung ist --- nun - das kann sein - mag sein - und ist im Alltagsgeschehen und Alltagswissen sicherlich so...


Grüßchen
yaddac5 - 7. Apr, 21:16

nur was in den sinnen ist, kann auch im geist sein (descartes)


thau - 8. Apr, 02:38

liebste Nante, war nur so begleitend+daneben gedacht
zum 'Begreifen' und zum 'Fluch der Sinnlichkeit'
und die Ungerechtigkeit früher,
weil ich auch linkshänder bin ;-)..wie Obama

weil die mit links geworfenen Gedanken
nicht so die t r a ditionelle Handhabe brauchen
um ins Ziel der Erkenntnis zu gelangen

*grüßlein*
Nante - 8. Apr, 08:52

Rechtshänderin an Linkshänderin

so gesprochen liebe thau,
weiß ein jeder nun genau,
wie es ist, mit linken Händen
alles wieder ins Rechte zu wenden ..

Bussi Bussi


Und die Moral von der Geschicht:
links ist nicht immer Recht
und Recht nicht immer Pflicht .

Jossele - 8. Apr, 09:11

Dem Inhalt stimme ich großteils zu, allein das Wörtchen "nur" scheint fehl am Platz.
Wenn Locke oder andere dies von sich geben so ist das merkwürdig weil es sich selber widerspricht.
Ich begreife die Aussage auch wenn ich sie nicht greifen kann, und so geht´s mir mit fast allen Begriffen (weil selbst ein Tisch, den ich angreifen kann, ist grad nur der eine, (klein, groß, Holz oder Kunststoff) und trotzdem wissen wir wovon wir sprechen wenn ich Tisch zu dir sage (also nicht dass du jetzt einer bist).

Das lebenslange Lernen ist sowieso, weil wie könnten wir aufhören Erfahrungen zu machen (obwohl, manch einer ist da ziemlich resistent).

Bubi40 - 8. Apr, 17:00

nur keinen streit vermeiden ...

lieber jossele,
nantes NUR verstehe ich als eine typisch "nantisch" seitliche arabeske auf das, was in der jugend der innbegriff des sinnlichen ist, was aber mit zunehmendem alter nicht mehr so "prickelnd" ist. wer streichelt wohl gern einen hängenden faltigen bauch ... und umliegende örtlichkeiten ..

ansonsten denke ich, dass das "NUR" unabdingbar ist.
will versuchen, meine gedanken zu ordnen.
das neugeborene kommt sozusagen als "blackbox" ins leben. was es an erfahrungen hat, hat es im mutterleib gewonnen - durch seine sinne ( ich spreche nicht von den angeborenen reflexen ). jede neue erfahrung macht es nur über die sinne ( hören, sehen, tasten, schmecken und riechen ). die verknüpfung der sinnlichen erfahrungen ist genau das denken - wenn ich schreie, bekomme ich zuwendung ...etc. je mehr ich an erfahrungen gespeichert habe, und je vielfältiger meine möglichkeiten sind, sie miteinander in logische zusammenhänge zu bringen, desto komplexer ist die beurteilung, die bewertung einer situation, und desto effizienter ist die daraus folgende entscheidung.
habe ich eine ausreichende fülle an erkenntnissen, an wissen, kann ich mir in meinem geiste auch welten erdenken, konstruieren, und erschaffen - jeder künstler tut das. die "güte" eines kunstwerkes bemisst sich an den mehr oder weniger ausreichenden erkenntnissen seines schöpfers; je mehr, desto allgemeingültiger. alles, aber auch alles jedoch beruht nur auf den gemachten sinnlichen erfahrungen.
umgekehrt verhält es sich natürlich ganz genau so mit dem erkenntnisstand des rezipienten eines kunstwerkes.
wie war das doch ???
"Ein Buch ist ein Spiegel, wenn ein Affe hineinsieht, so kann kein Apostel heraus gucken."
Georg Christoph Lichtenberg

det is ja fast so wie mitt den erdäpfeljulasch !!!
nante würde sagen " grüßchen " ... ick ooch.
Jossele - 8. Apr, 19:45

Da stimme ich dir ja zu, die Welt beginnt mit Fühlen und Begreifen (also sinnlich wahrnehmen).
Wie Neugeborenen tasten und lutschen an der Welt herum und haben somit Teil am Ganzen, nebstbei, so hoffe ich, ist Nähe und Geborgenheit vorhanden, ein sich´rer Hafen in den Flugversuchen.
Eergebnis ein Konstrukt von Fundament, Heiß, Kalt, Freund, Feind, Gut, Schlecht (also jetzt für mein Wohlbefinden), quasi die Quintessenz an Erfahrung.
Mit ausreichender Fülle an solchem, wie du so schön beschreibst, hab ich die Möglichkeit zu konstruieren, Wertigkeiten zu setzen und Systeme zu erahnen, und da verlassen wir schon das Be-Greifen, weil da ist Transzendenz.
Ich nehme Werte wahr durch meine Schlüße, nicht durch Ertasten oder Fühlen. Das eine ist der Anfang, das andre ist die Folge, jedoch davon gelöst.
Ein Bild etwa, ich mach es mehr als ich abbilden will, und meistens wird´s auch so geschaut, rührt an Anderes denn bloßes Sehen (so hoffe ich).
Wenn ich von Liebe red´, du weißt wovon und hast es niemals jeh mit Sinnen greifen können, also physikalisch oder anders meßbar.

Das "Nur" in dem Zitat, das stößt mir einfach auf, weil wie´s mir scheint, es reduziert auf Input-Output (sagt man ja jetzt) und läßt den schöpferischen Geist links liegen.
Mir deucht, da ist halt mehr als ich Be-Greifen kann.

Ps.: Das gilt natürlich nicht für das Erdäpfelgulasch, da gibt´s nur eine Wahrheit ;-) !!!

Pps.: Das mit dem Bauch im Alter und dem zeitbedingten Faltenwurf, ähm ja, Begehren ist zum Glück nicht nur ein optisch Ding und wird zuweilen auch erwiedert.

salut
Josef
Bubi40 - 8. Apr, 20:35

hej, jossele.
wir sind doch fast völlig überein. das ding zwischen input und output nennst du transzendenz - überschreiten der grenzen des bewußtseins. für mich wäre das ein sonderfall, der nicht unabdingbar basis ist für künstlerisches schaffen; eher doch die ausnahme. hieronymus bosch wäre für mich etwa ein beispiel dafür.
was du hinter das objekt bild setzt, ist doch das ergebnis deiner intuition, deiner auch geistigen durchdringung des vorwurfes, die aber immer determiniert ist durch deine erfahrung und dein wissen und nicht zuletzt durch dein können.
höchsten genuss an deinen werken wird immer der haben, der die größte übereinstimmung mit deinen intentionen, mit deinen assoziationen herstellen kann.

arnold schönberg wird von vielen als unschön empfunden ...
ich gehöre zu denen ...
ausnahme sind die "gurre lieder"

schaffe weiter jossele, mir gefällt, was ich davon kenne.

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