Rilkeprojekt ...
Du, der ichs nicht sage
Rainer Maria Rilke (1875-1926)
Du, der ichs nicht sage, dass ich bei Nacht
weinend liege,
deren Wesen mich müde macht
wie eine Wiege.
Du, die mir nicht sagt, wenn sie wacht
meinetwillen:
wie, wenn wir diese Pracht
ohne zu stillen
in uns ertrügen?
Sieh dir die Liebenden an,
wenn erst das Bekennen begann,
wie bald sie lügen.
Du machst mich allein. Dich einzig kann ich vertauschen.
Eine Weile bist dus, dann wieder ist es das Rauschen,
oder es ist ein Duft ohne Rest.
Ach, in den Armen hab ich sie alle verloren,
du nur, du wirst immer wieder geboren:
weil ich niemals dich anhielt, halt ich dich fest.
das gefällt mir sehr gut ---- so eine Art bild- und musikmäßige Untermalung von Rilketexten ....
alles ist alles
du bist immer du - auch in jedem anderen
gerade in jeder anderen
Einen bestimmten Reiz machen auch die verfremdeten Portraitausschnitte aus... Mona Lisa erkennt ja jeder ...
aber auch andere Frauen - und Männerköpfe kommen mir sehr bekannt vor.
Nante - 6. Mär, 07:46
Entfernte Geliebte
Nicht die Geliebte, die entfernt ist, sondern die Entfernung ist die Geliebte. ( Ich nehme an, das gilt auch für den Geliebten.)
Darüber kann man nachdenken.
@ Anonymus
Aber - kann nach Deinem Hinweis - schon einen gewissen Bezug zum Rilketext finden..
Nah ist den nach Einheit im Leib Männern und Frauen sicher immer nur die Sehnsucht nach Nähe ..
Sehnsucht ist aber etwas, was - AUCH -durch das Merkmal derEntfernung vom sich sehnenden Ich und dem Du, das ersehnt wird, definiert werden kann.
Hast Recht: darüber kann man/frau nachdenken...